Arzneimittel

Arzneimittel[1] (früener au Arznei) oder Medikamänt (latiinisch medicamentum – Häilmiddel) si Stoff, wo brucht wärde zum Chrankhäite vo Mensche oder Dier z häile oder verhüete. Im Körper vo Lääbewääse beiiflusse si füsiologischi Funkzioone zum sä dur e farmakologischi, immunologischi oder metabolischi Wirkig widerhärzstelle oder z korrigiere.

Verschiideni festi Arzneiforme: Dablette, Kapsle

Im Arzneimiddelrächt het s au Vorschrifte, wie mä Arzneimiddel söll bezäichne und weli Informazione dr Härsteller im Aawänder und Verbruucher muess vermiddle. Wil s eso vil verschidnigi Medikamänt git, bechunnt mä nume no danke spezielle Klassifikazionssüsteem und Arzneimiddelverzäicniss en Überblick.

Nöiji Arzneimiddel wärde in dr Farmaforschig entwigglet, wo noji Arzneistoff identifiziert und experimentelli Arzneimiddel in Laborversüech und klinische Studie brüeft. Arzneimiddel si mäistens käini Räinstoff, sondern Mischige vo Arzneistoff mit Hilfsstoff. Die gängigst Arzneiform isch d Dablette, wo mä dur s Muul, also peroral, iinimmt. Arzneimiddel wärde hüte fast immer vo Farmaundernääme as so genannti Fertigarzneimiddel härgstellt. In e Hufe Länder daf mä die Fertigarzneimiddel nume mit ere Gnäämigung vo dr zueständige Behörde, ere Arzneimiddelzuelassig, aabote oder verchauft wärde. Au d Abgoob isch sträng reglementiert. Die mäiste Arzneimiddel döfe nume in Apideeke an Ändverbruucher abgee wärde, vili von ene nume mit eme ärztlige Rezäpt. D Wüsseschaft, wo sich mit dr Beschaffehäit, Wirkig, Brüefig, Härstellig und Abgoob vo Arzneimiddel befasst, isch d Farmazii.

D Farmakologii hingege studiert d Wäggselwirkige zwüsche Arzneimiddel und em Körper. Verschidnigi Körperbrozäss si an dr Ufnaam, Verdäilig, Veränderig und Usschäidig vo Arzneimiddel bedäiligt. D Wirkig vo Arzneimiddel chunnt drvo, ass si spezifisch mit bestimmte Ziilstrukture im Körper interagiere und eso Körperfunkzione beiiflusse. Alli erwünschte Wirkige zämme vom ene Arzneimiddel, die so genannti Wirksamkäit, füert zur Linderig oder Häilig von ere Chranket. Die Wirksamkäit wird fast immer au vo unerwünschte Wirkunge, de Nääbewirkige, begläitet. Arzneimiddel häi wäge däm e zwäischniidige Charakter und s zentrale Broblem in dr Entwigglig, Zuelassig und Aawändig vo Arzneimiddel isch dr Nutze und d Risiko abzwääge. Das isch äine vo de Gründ, wiso Fertigarzneimiddel noch dr Zuelassig die ganz Zit überwacht wärde, öb si unerwünschti Wirkige häi. Arzneimiddel ghööre zu de wichdigste Wärkzüüg vo dr Medizin, gliichzitig si aber d Usgoobe für Arzneimiddel dr drittgrössti Chostefaktor in de Gsundhäitssüsteem vo de industrialisierte Länder. Dorum si Reegle, wo in jeedem Land andersch si, iigfüert worde, wi Briis sölle festgsetzt wärde und wär d Chöste söll übernee.

Arzneimiddel wirke nit nume im behandlete Organismus. D Räst vo mängge Arzneimiddel, wo in Lääbensmiddel oder dr Umwält vorchömme, sie e Brobleem, wo mä sich immer mee drum muess kümmere.

Arzneimiddel wärde sit Joorduusige brucht. Pflanzligi Arzneidroge und mänggi anderi Stoff het mä scho in dr Antike brucht. Im 19. Joorhundert het mä Arzneimiddel uf ere naturwüsseschaftlige Grundlag afo entwiggle und im 20. Joorhundert het d Farmazii e groosse Ufschwung erläbt.

  1. Arzenei (Memento vom 4. April 2015 im Internet Archive) auf zeno.org

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